Altocumulus cumulogenitus (Ac cugen)
Diese Altocumulus-Entwicklung beschreibt jenen Ac, der sich aus einer anderen Wolkengattung weiterentwickelt hat. In diesem speziellen Fall erfolgt die Entwicklung aus einem Cumulus (= “cumulogenitus”, siehe auch den Eintrag unter: Genitus (Zusatz)). Der Cumulus ist hier als sogenannte Mutterwolke des Altocumulus zu bezeichnen. Prinzipiell können bei der Entwicklung von Ac aus Cu alle Ac-Arten auftreten, wobei jedoch die Entstehung von Ac stratiformis cumulogenitus dominiert (siehe unten).
Werden Cumulus-Wolken größer und erreichen sie in ihrer vertikalen Entwicklung (in der Regel als Cumulus congestus) das Ac-Höhenniveau, so können Teile der Wolke sich dort an einer Höheninversion häufig zu Ac-Schichten umwandeln.
Ist die Höheninversion stark genug, dass die weitere vertikale Cumulusentwicklung völlig behindert wird, so sieht das im idealen Falle so aus:
Deutlich ist im Bild die seitliche Verbreiterung des oberen Teils des Cu con zu erkennen. Die so entstandene Ac-Schicht (hier Ac stratiformis cumulogenitus) driftet mit dem Höhenwind weiter, wodurch mitunter solche langgestreckten Wolkenbänke entstehen, wie im Bild sichtbar.
Treten bei Cumuluskonvektion Ac-Entwicklungen an kräftigen Höheninversionen hingegen ohne stärkere Winde auf, so entstehen mitunter solche Ac-Flecken im Bereich der oberen Cumulusregionen:
Altocumulus cumulogenitus kann sich auch in einer bereits vorher vorhandenen Altocumulus-Schicht entwickeln, so wie im nächsten Bild zu sehen. Hier erreicht die Quellung eines Cu con das Niveau eines Ac stratiformis opacus und beginnt sich dort im Bereich einer offensichtlichen Höheninversion auszubreiten:
Häufig kann man nicht genau entscheiden, ob es sich im beobachteten Falle um einen Ac cugen oder um einen Sc cugen handelt. In der Regel entwickelt sich Stratocumulus cumulogenitus jedoch schon aus flacher bis mittlerer Cumuluskonvektion. Sind hingegen größere, oft sommerliche Cumulus congestus vorhanden, so handelt es sich in der Regel um Altocumulus cumulogenitus.
Nach einiger Zeit kann sich die Cumulus-Mutterwolke nach und nach auflösen, wobei die an der Höheninversion entstandenen Ac cumulogenitus übrig bleiben. Im folgenden Bild erkennt man noch deutlich die Herkunft des Ac aus einem Cumulus, so dass die Zuordnung zu Ac cugen erleichtert wird:
Hat sich die Cumulus-Mutterwolke insbesondere in den späteren Tagesstunden hingegen vollständig aufgelöst, so ist die Klassifizierung eines Ac cugen nicht mehr so einfach. In folgendem Bild gibt lediglich die halbkreisförmige Anordnung des Wolkenfeldes noch einen Hinweis auf die Entstehung aus einem inzwischen aufgelösten Cumulus:
Ist die Cumulus-Entwicklung hingegen stärker als die vorhandene Höheninversion, so gehen die konvektiven Vorgänge auch nach der zwischenzeitlichen Entwicklung von Ac cumulogenitus weiter. In diesen Fällen ist der Ac cugen an den Seiten der Cumuli zu finden, so wie in folgendem Bild.
Weil der Cumulus in diesen Fällen sich oft zu einem Cumulonimbus entwickelt, ist auch der an der Höheninversion entstandene Ac dann als Ac cumulonimbogenitus zu klassifizieren, auch wenn seine Entstehung schon während des Cumulusstadiums erfolgte.
Auch an Tagen mit starker Konvektion bleiben insbesondere in den Abendstunden Ac-Schichten unterschiedlicher Gestalt und Form übrig. Nur aus vorhergehender Beobachtung lässt sich dabei entscheiden, ob es sich um einen aus Quellwolken entwickelten Ac handelt. Häufig finden sich dabei Floccus- und Castellanus-Formen. Weil an solchen Tagen aber häufig eben auch Cumulonimben zu beobachten sind, sind die übrigbleibenden Ac in der Regel als Altocumulus cumulonimbogenitus zu klassifizieren.
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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