Altocumulus cumulonimbogenitus (Ac cbgen)
Diese Altocumulus-Entwicklung beschreibt jenen Ac, der sich aus einer anderen Wolkengattung weiterentwickelt hat. In diesem speziellen Fall erfolgt die Entwicklung aus einem Cumulonimbus (= “cumulonimbogenitus”, siehe auch den Eintrag unter: Genitus (Zusatz)). Der Cumulonimbus (Cb) ist hier als sogenannte Mutterwolke des Altocumulus zu bezeichnen. Prinzipiell können bei der Entwicklung von Ac aus Cb alle Ac-Arten auftreten.
Ac cbgen kann sowohl bei der Entwicklung von Cumulonimbus auftreten als auch bei seiner Auflösung. Ac aus aufgelösten Cb sind schwerer zu klassifizieren als Ac aus sich entwickelnden Cb.
Ac cbgen aus sich entwickelnden Cumulonimben
Bei der Entwicklung einer Quellwolke (Cumulus -> Cumulonimbus) kommt es zwischenzeitlich mitunter zur Ausbreitung von Quellwolkenteilen an Höheninversionen. Passiert dies noch während des Cumulusstadiums der Wolke, so wird der so entstandene Ac zunächst als Altocumulus cumulogenitus (Ac cugen) klassifiziert. Geht die Quellwolkenentwicklung auch nach der Ac-Bildung weiter, ist dieser Ac cugen an den Seiten der Cumuli zu finden, so wie in folgendem Bild.
Weil aber der Cumulus in vielen dieser Fälle sich zu einem Cumulonimbus weiterentwickelt, ist dann auch der an der Höheninversion entstandene Ac als Ac cumulonimbogenitus zu klassifizieren, auch wenn seine Entstehung schon während des Cumulusstadiums erfolgte.
Das folgende Bild zeigt die Beziehung zwischen Cb und Ac deutlicher. Der während der Quellwolkenentwicklung durch Ausbreitung entstandene Ac ist eindeutig als Altocumulus cumulonimbogenitus zu klassifizieren, da die Mutterwolke im Hintergrund sich zu einem typischen Cb capillatus weiterentwickelt hat:
Bei der Entstehung von Ac aus sich entwickelnden Quellwolken dominieren Ac stratiformis gegenüber den anderen Ac-Arten.
Ac cbgen aus sich auflösenden Cumulonimben
An Tagen mit starker Konvektion bleiben insbesondere in den Abendstunden Ac-Schichten unterschiedlicher Gestalt und Form übrig. Nur aus vorhergehender Beobachtung lässt sich dabei entscheiden, ob es sich um einen aus Quellwolken entwickelten Ac handelt. Häufig finden sich dabei Floccus- und Castellanus-Formen. Weil an solchen Tagen aber häufig eben auch Cumulonimben zu beobachten sind, sind die übrigbleibenden Ac in der Regel als Ac cumulonimbogenitus zu klassifizieren.
Insbesondere bei der Auflösung großer Gewitterkomplexe entstehen häufig zahlreiche Ac und auch As (siehe auch Altostratus cumulonimbogenitus), oft in unterschiedlichen Höhen. Ein solches Wolkenbild, das durch Ac cbgen sowie As cbgen geprägt ist, findet sich daher vor allem in den Abend-, aber auch in den Nacht- und frühen Morgenstunden.
Als übersteigerte Form einer Ac-Mehrfach-Schichtung entsteht in solchen Fällen mitunter der Chaotische Himmel (mehrere eigenständige Ac-Arten, deutlich räumlich voneinander getrennt, typischerweise unterhalb einer As-Schicht, häufig Altostratus opacus).
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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