Altocumulus duplicatus (Ac du)
Diese Altocumulus–Unterart beschreibt den gleichzeitig in zwei oder mehreren Höhen vorkommenden Altocumulus. In der Regel handelt es sich bei Ac duplicatus um zwei- oder mehrfach vorkommende Schichten eines zusammenhängenden Altocumulus-Feldes, womit die einzelnen Schichten überwiegend der gleichen Art angehören. Es gibt jedoch auch andere Fälle, bei denen unterschiedliche Ac-Arten eine Rolle spielen (s. unten).
Einen typischen Altocumulus duplicatus erkennen Sie am ehesten bei indirekter Beleuchtung. Dann sind die einzelnen Wolkenschichten am besten zu erkennen. Das sieht dann bei einer doppelten Schichtung meist so aus:
Die übereinanderliegenden Ac-Schichten müssen nicht gleichförmig entwickelt sein. Es reicht für das Zustandekommen eines Ac duplicatus, wenn bereits kleinste Ac-Flecken zusätzlich unter- oder oberhalb einer bereits vorhandenen Ac-Schicht auftreten:
Nicht selten treten auch Mehrfachschichtungen von Ac-Feldern auf, wie in folgendem Bild zu sehen:
Altocumulus stratiformis duplicatus
Ac duplicatus kann bei schichtförmig ausgebreitetem Altocumulus (Altocumulus stratiformis) sowohl beim dünnen Ac (Ac stratiformis translucidus) wie auch beim dicken Ac (Ac stratiformis opacus) vorkommen. Doch im direkten Vergleich ist ein Ac translucidus duplicatus weniger häufig zu sehen als ein Ac opacus duplicatus. Denn häufig sorgen die zwei- oder mehrfach übereinanderliegenden Ac-Schichten dafür, dass Sonne und Mond letzten Endes doch verdeckt werden. Hier ein seltener Blick auf einen dreifach geschichteten Ac duplicatus translucidus:
Häufiger sind die einzelnen Wolkenschichten unterschiedlich dick. Das folgende Bild zeigt einen Ac duplicatus, der aus einem tieferen Ac stratiformis opacus und einem darüberliegenden Ac stratiformis translucidus besteht und somit als Ac stratiformis duplicatus opacus zu klassifizieren ist.
Sind alle Wolkenschichten sehr dick, so sieht der daraus resultierende Ac opacus duplicatus typischerweise sehr kompakt aus, so wie hier:
Charakteristisch ist bei Altocumulus opacus duplicatus übrigens, dass die Unterseite der untersten Ac-Schicht bisweilen ein dunkles, glattes und welliges Aussehen annimmt. Das ist besonders in der warmen Jahreszeit im Bereich von Fronten- und Gewittersystemen der Fall – und kann möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung von Altocumulus asperitas spielen (siehe auch Eintrag in Altocumulus opacus):
Altocumulus duplicatus tritt aber nicht nur beim schichtförmigen Ac (Ac stratiformis) auf. Er kann auch bei den anderen Ac-Arten vorkommen.
Altocumulus lenticularis duplicatus
So zum Beispiel als Altocumulus lenticularis duplicatus (siehe Ac lenticularis)…
Altocumulus floccus duplicatus
…als Altocumulus floccus duplicatus (siehe Ac floccus)…
Altocumulus castellanus duplicatus
…und auch als Ac castellanus duplicatus (siehe Ac castellanus):
Altocumulus duplicatus – verschiedene Arten
Bei der Beobachtung von Ac duplicatus gibt es auch immer wieder Fälle zu sehen, bei denen die einzelnen Wolkenschichten aus unterschiedlichen Altocumulus-Arten bestehen.
Das folgende Bild zeigt einen Ac opacus duplicatus (mehrfach geschichtet), bei denen linsen- und schichtförmige Altocumuli zeitgleich vorkommen (oben im Bild sogar vereinzelt flockenförmige Ac)…
…das folgende Bild zeigt als Beispiel linsen- und schichtförmige Altocumuli gleichzeitig:
Auch andere Unterarten sowie Sonderformen des Altocumulus können bei Ac duplicatus beobachtet werden. Als Beispiel sei im folgenden Bild ein Ac radiatus virga gezeigt, bei dem die obere Wolkenschicht die Fallstreifen aufweist:
Solange die unterschiedlichen Ac-Arten in den übereinanderliegenden Schichten einem einzelnen Wolkenfeld zuzurechnen sind (und somit die vertikalen Abstände zwischen den Schichten nicht allzu groß sind), gehören all diese Beispiele zur typischen Form von Ac duplicatus.
Chaotischer Himmel
Wenn jedoch Altocumuli in verschiedenen Höhen und gleichzeitig in verschiedenen Arten auftreten, und wenn diese Altocumuli jeweils zu eigenständigen Altocumulus-Feldern zu rechnen sind (damit größeren vertikalen Abstand voneinander haben), so handelt es sich nicht um Ac duplicatus, sondern entweder um einzelne eigenständige Ac-Arten, oder es sollte bei der Wolkenklassifizierung sogar der sogenannte Chaotische Himmel in Betracht gezogen werden.
Das folgende Bild zeigt als übersteigerte Form einer Ac-Mehrfach-Schichtung das Beispiel eines Chaotischen Himmels (mehrere eigenständige Ac-Arten, deutlich räumlich voneinander getrennt, typischerweise unterhalb einer As-Schicht, häufig Altostratus opacus):
Hinweis: Das oben gezeigte Bild wird auch im neuen, 2017 herausgegebenen Wolkenatlas von der WMO als offizielle Abbildung eines Chaotischen Himmels verwendet.
Mit dem Erscheinen der verschiedenen Formen von Ac duplicatus ist normalerweise eine Veränderung der lokalen Wetterverhältnisse abzusehen.
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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