Altocumulus opacus (Ac op)
Diese Altocumulus–Unterart beschreibt den dichten Ac, bei dem die Sonne oder der Mond durch die Wolke selbst hindurch nicht sichtbar sind (siehe zur Definition: Opacus). Gewöhnlich tritt Ac op als Unterart von Ac stratiformis auf und ist dabei im Vergleich zur Unterart Ac translucidus etwas seltener zu sehen. Aber wenn er auftritt, geschieht dies oft in Form großräumiger Wolkenfelder, die mitunter sofort ins Auge fallen.
Zieht Ac stratiformis opacus am Himmel auf, kann dies zum Beispiel durch Verdichtung von Ac translucidus geschehen, so wie hier:
Sehr häufig sind aber auch die Fälle, bei denen Altocumulus opacus als abrupte Wolkenwand heranzieht, wie dies oft am Vorderrand eines schwächeren herannahenden Frontensystems der Fall ist:
Aber auch auf der Rückseite abziehender Frontensysteme ist Ac stratiformis opacus mitunter als scharfrandig begrenzte Wolkenwand zu sehen:
In all diesen Fällen ist Ac opacus meist eindeutig zu identifizieren. Doch mitunter ist die Bestimmung dieser Wolke nicht so eindeutig. Vor allem ist dies der Fall, wenn Ac op zusammen mit Altostratus bzw. Nimbostratus auftritt, wie dies beispielsweise im Bereich von Fronten- oder Gewittersystemen in flächig ausgedehnten Feldern häufig vorkommt. In solchen Fällen ist der Ac manchmal nur schwer von Altostratus oder Nimbostratus zu unterscheiden, und es besteht Verwechslungsgefahr. In folgendem Bild ist der Ac op anhand seiner klumpigen, strukturierten Unterseite zu identifizieren, die so bei As/Ns nicht auftritt.
Vor allem wenn sich der Ac op aus Altostratus oder Nimbostratus entwickelt, ist die Klassifizierung während der Übergangsphase ausgesprochen schwierig. In solchen Fällen entwickeln sich aus dem fallenden Niederschlag an der Unterseite von Altostratus opacus bzw. Nimbostratus streifige Strukturen, die sich nach einiger Zeit (oft Stunden) in typischen Altocumulus opacus verwandeln (eigentlich dann: altostratogenitus). Solange noch streifige und unscharfe Strukturen dominieren, ist die Wolke ein Altostratus/Nimbostratus. Sobald die Unterseite der Wolkendecke strukturiert und "klumpig", mitunter wellig erscheint, ist sie als Altocumulus zu bestimmen. Während der Übergangsphase treten nicht selten auch solche Formen auf, die deutlich auch zu Asperitas gehören. Diese Wolkenformen gibt es mehrere Male im Jahr, und zwar immer dann, wenn sich ein größeres Niederschlagsgebiet verzieht und allmählich Wetterbesserung einsetzt:
Bisweilen ähnelt der Ac opacus auch anderen Wolken, insbesondere einem Stratocumulus, so wie hier:
Tritt Altocumulus stratiformis opacus auf, so können zeitgleich auch andere Unterarten des Altocumulus beobachtet werden.
Altocumulus opacus perlucidus
Zwischen den einzelnen Wolkenelementen sind mitunter blauer Himmel, die Sonne oder andere Wolkenschichten zu sehen (Unterart Perlucidus), so dass es sich um Ac stratiformis opacus perlucidus handelt (siehe auch Altocumulus perlucidus):
Altocumulus opacus undulatus
Ac opacus zeigt häufig auch Wellenformen (Unterart Undulatus), wie dies im nächsten Bild zu sehen ist. Dies ist ein Ac stratiformis opacus undulatus (siehe auch Altocumulus undulatus):
Altocumulus opacus radiatus
Das Ac-Feld oder einzelne Teile davon können sich auch strahlenförmig entwickeln, so dass es sich um einen Altocumulus opacus radiatus handelt. Das tritt insbesondere dann häufig auf, wenn Ac opacus den Vorderrand eines sich nähernden Frontensystems markiert…
Radiatus-Formen treten aber bisweilen auch deutlich innerhalb einer geschlossenen Schicht aus Ac opacus auf, so wie auf folgendem Bild zu sehen ist. Eine solche Konstellation gibt es vor allem im Bereich von großräumigen Niederschlags- bzw. Gewitterregionen:
Altocumulus opacus duplicatus
Sehr häufig ist bei Altocumulus opacus die Unterart Duplicatus zu sehen, was durch die vielfältigen Hebungsvorgänge im Ac-Niveau im Bereich von Fronten- und Gewittersystemen zu erklären ist. Die folgenden Bilder zeigen Ac opacus duplicatus (siehe auch Altocumulus duplicatus):
Nicht selten kommen dabei auch unterschiedliche Arten von Ac zeitgleich vor, wie in folgendem Bild:
Bei diesen Himmelsansichten ist der Übergang von Ac opacus duplicatus zum Chaotischen Himmel fließend.
Altocumulus opacus – charakteristische Eigenschaften
Charakteristisch ist bei Altocumulus opacus duplicatus übrigens, dass die Unterseite der untersten Ac-Schicht mitunter ein dunkles, glattes und welliges Aussehen annimmt. Das ist besonders in der warmen Jahreszeit im Bereich von Fronten- und Gewittersystemen der Fall – und spielt möglicherweise bei der Entwicklung von Altocumulus asperitas eine Rolle (siehe auch weiter unten):
Ein weiteres, charakteristisches Bild einer Unterseite von Altocumulus opacus ist übrigens das hier:
Eine solch fein strukturierte, bisweilen wellige und klumpige Unterseite tritt nur bei Ac opacus auf und kann als gutes Unterscheidungsmerkmal zu Altostratus bzw. Stratocumulus verwendet werden.
Altocumulus opacus lacunosus
Die Unterart Lacunosus tritt beim Ac ganz überwiegend in der Unterart Ac translucidus auf (siehe dort). Sie kann zwar auch in Verbindung mit aufziehendem Ac opacus vorkommen, so wie in folgendem Bild – und wird dann auch als Ac opacus lacunosus bestimmt. Aber im eigentlichen Bereich der Wolke, in dem die Lücken und Löcher vorkommen, bleibt der Ac meist dünn…
…und nur in ganz seltenen Fällen kommt Altocumulus lacunosus in durchgehend dichten Schichten von Ac opacus vor, wie in folgendem Bild zu sehen:
Aufgrund der dickeren Bewölkung macht sich hier die Wolkenauflösung innerhalb des Ac op nur durch hellere Stellen statt durch Löcher bemerkbar, wodurch eine ganz eigentümliche Wabenstruktur bei dieser seltenen Form des Altocumulus opacus lacunosus entsteht.
Altocumulus opacus virga
Bisweilen fällt auch Niederschlag aus Ac opacus, ohne in der Regel den Erdboden zu erreichen (Virga). Gegenüber den Virga-Erscheinungen aus Ac floccus ist das Vorkommen von Niederschlagsschleppen bei Ac stratiformis opacus jedoch deutlich seltener der Fall.
Mit dem Auftreten von Virga-Erscheinungen ist oft eine Umwandlung von Altocumulus in Altostratus verbunden.
Altocumulus opacus mamma
In manchen Fällen entwickelt sich an Ac opacus auch die Sonderform Mamma, so wie im folgenden abgebildet. Siehe hierzu auch die Ausführungen unter Altocumulus mamma:
Altocumulus opacus – Sonstiges
Bei den anderen Ac-Arten wird die Bezeichnung “Opacus” nur bedingt verwendet – so zum Beispiel bei Ac lenticularis, und zwar dann, wenn es sich um dicke Formen des linsenförmigen Ac handelt, durch die Sonne und Mond nicht sichtbar sind, so wie hier:
In den meisten Fällen treten isolierte Ac len jedoch als Ac lenticularis translucidus auf. Weil bei den isolierten Ac len abseits von Sonne und Mond die Dicke und damit die Lichtdurchlässigkeit solcher Wolken nicht zweifelsfrei bestimmt werden kann, wird in solchen Fällen der Zusatz “Translucidus” bzw. “Opacus” weggelassen.
Bei Ac floccus bzw. Ac castellanus wird die Bezeichnung “Opacus” aufgrund des cumuliformen Charakters der Wolke sowie ihres oft isolierten Auftretens nicht verwendet – allerhöchstens dann, wenn Ac flo bzw. Ac cas in ausgedehnten Schichten vorkommen.
In einigen Fällen können sich an der Unterseite eines Ac opacus auch Asperitas-Formen entwickeln. Diese turbulente, rauhe und ungeordnete Struktur an der Unterseite von mehr oder weniger dichten, geschlossenen Schichten von Ac opacus (bzw. auch Ac castellanus, eventuell auch Ac floccus) wird als neue Altocumulus-Sonderform seit 2017 in der Wolkenklassifikation berücksichtigt. Im Gegensatz zu einem “normalen” Altocumulus undulatus sieht ein Altocumulus asperitas ungeordneter und chaotischer aus, er ähnelt insbesondere einer von unten betrachteten, rauhen Meeresoberfläche. Das folgende Bild zeigt einen typischen Altocumulus opacus asperitas:
Mit dem Erscheinen der verschiedenen Formen von Ac opacus ist in den meisten Fällen eine Veränderung der lokalen Wetterverhältnisse zu erwarten.
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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