Altocumulus translucidus (Ac tr)
Diese Altocumulus–Unterart beschreibt den dünnen Ac, bei dem die Sonne oder der Mond durch die Wolke selbst hindurch sichtbar sind (siehe zur Definition: Translucidus). Gewöhnlich tritt Ac tr als Unterart von Altocumulus stratiformis auf, am bekanntesten sind dabei die flach ausgebreiteten Wolkenfelder, die im Volksmund als grobe Schäfchenwolke bezeichnet werden.
Ein typischer Ac stratiformis translucidus sieht so aus:
Die Stellung der Sonne ist deutlich erkennbar. – Die Felder des Ac str tr können jedoch unterschiedlich dick sein. Durch sehr dünne Wolkenschichten schimmern mitunter am Tage sogar blauer Himmel bzw. in der Nacht die Sterne hindurch:
Dichtere Formen von Ac str tr schwächen schon deutlich das Sonnen- oder Mondlicht. Solange jedoch die Stellung von Sonne und Mond noch durch die Wolke bzw. Wolkenschicht selbst hindurch erkennbar ist, handelt es sich um Ac translucidus:
Tritt Ac translucidus auf, so können zeitgleich auch andere Unterarten des Altocumulus beobachtet werden.
Altocumulus translucidus undulatus
Hier ein dünner wellenförmiger Ac tr (Ac stratiformis perlucidus translucidus undulatus) (siehe auch Altocumulus undulatus):
Altocumulus radiatus translucidus
…ein dünner strahlenförmiger Ac tr (Ac stratiformis perlucidus radiatus translucidus) (siehe auch Altocumulus radiatus):
Altocumulus lacunosus translucidus
…und ein dünner Altocumulus mit Löchern (Ac stratiformis lacunosus perlucidus translucidus – Netzform), der im übrigen ganz überwiegend als Ac translucidus vorkommt (siehe hierzu auch Altocumulus lacunosus):
Altocumulus perlucidus translucidus
Sehr häufig ist zeitgleich natürlich auch die Unterart Perlucidus, bei der zwischen den einzelnen Wolkenelementen der blaue Himmel bzw. darüberliegende Wolken zu sehen sind (Ac stratiformis perlucidus translucidus) (siehe auch Altocumulus perlucidus).
Altocumulus duplicatus translucidus
Im Vergleich dazu ist die Unterart “Duplicatus” zeitgleich mit dem Auftreten von Ac translucidus nicht allzu oft zu sehen. Denn häufig sorgen die zwei- oder mehrfach übereinanderliegenden Ac-Schichten dafür, dass Sonne und Mond letzten Endes doch verdeckt werden. Hier ein seltener Blick auf einen dreifach geschichteten Ac duplicatus translucidus (siehe auch Altocumulus duplicatus):
Da die Unterart Ac translucidus in erster Linie die Lichtdurchlässigkeit des flächig ausgebreiteten Altocumulus beschreiben soll, wird diese Bezeichnung bei den anderen Ac-Arten nur in manchen Fällen angewandt.
Altocumulus translucidus – auch bei Ac lenticularis?
Bei Altocumulus lenticularis wird bisweilen der Zusatz “Translucidus” verwendet, und zwar dann, wenn es sich um dünne Formen des linsenförmigen Ac handelt, durch die Sonne und Mond sichtbar sind, so wie hier:
In den meisten Fällen treten isolierte Ac len als Ac lenticularis translucidus auf. In einigen Fällen sind die Wolken jedoch so dicht, dass man durchaus von Ac lenticularis opacus sprechen kann. Weil bei den isolierten Ac len abseits von Sonne und Mond die Dicke und damit die Lichtdurchlässigkeit solcher Wolken nicht zweifelsfrei bestimmt werden kann, wird in solchen Fällen der Zusatz “Translucidus” bzw. “Opacus” weggelassen.
Bei Altocumulus floccus bzw. Altocumulus castellanus wird die Bezeichnung “Translucidus” aufgrund des cumuliformen Charakters der Wolke sowie ihres oft isolierten Auftretens nicht verwendet – allerhöchstens dann, wenn Ac flo bzw. Ac cas in ausgedehnten Schichten vorkommen.
Wenn mitunter am Himmel ein Übergang von Ac translucidus zu Ac opacus und umgekehrt zu beobachten ist, so kann dieser langsam stattfinden, mitunter aber auch recht abrupt. In solchen Fällen ist die Grenze zwischen Ac tr und Ac op ziemlich deutlich ausgeprägt, so wie hier:
Mit dem Erscheinen der verschiedenen Formen von Ac translucidus ist in einigen Fällen eine Veränderung der lokalen Wetterverhältnisse zu erwarten.
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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