Altocumulus undulatus (Ac un)
Diese Altocumulus–Unterart beschreibt den wellenförmigen Ac, bei dem Schichten, Flecken oder Felder des Ac eine wellige Struktur aufweisen. Die Wellenform kann dabei nur einige Wolkenelemente betreffen, aber auch die gesamten sichtbaren Schichten, Flecken oder Felder des Ac (siehe zur Definition: Undulatus). Häufig tritt Ac un als Unterart von Ac stratiformis auf. Sehr bekannt sind dabei die wellenförmigen Schichten an der im Volksmund als grobe Schäfchenwolke bezeichneten schichtförmigen Art des Altocumulus. Aber auch bei Ac lenticularis, Ac floccus und Ac castellanus können Wellenformen vorkommen.
Ein typischer Ac undulatus sieht so aus:
Die wellige Struktur erfasst insbesondere beim Ac stratiformis oft größere Bereiche der Wolkenschicht. Dadurch entsteht oft ein regelmäßiges Wellenmuster, das am Himmel deutlich auffällt.
Recht häufig kommen gleichzeitig auch zwei oder gar mehrere Wellenanordnungen im Ac vor, wodurch sich dann ein schachbrettartiges Muster ergibt, wie im folgenden Bild an einem Ac stratiformis:
Ac undulatus kann in unterschiedlichen Dicken auftreten. Ganz dünne Formen sehen ausgesprochen zart aus und werden oft mit Cirrocumulus verwechselt:
Bei sehr feinen Undulatusformen ist eine Unterscheidung zwischen Altocumulus und Cirrocumulus zunächst nicht einfach. Insgesamt überwiegt jedoch der Altocumulus undulatus gegenüber dem Cirrocumulus undulatus, und in manchen Fällen zeigt auch das Irisieren der Wolke (in Sonnennähe) an, dass es sich um einen Altocumulus handelt. Dieses optische Phänomen tritt an unterkühlten Wolkentröpfchen auf und zeigt sich daher beim hochliegenden Cc, der in der Regel aus Eiskristallen besteht, nur in seltenen Fällen.
Altocumulus translucidus undulatus
Der typische Altocumulus undulatus gehört in der Regel der Unterart "Translucidus" an. Das sind einerseits häufig sehr dünne und flache Altocumulus-Schichten, an denen sich die Wellen entwickeln...
...andererseits sind die Wellenformen dann besonders auffallend, wenn die Ac-Schichten etwas dicker sind und bereits Eigenschatten entwickelt haben, so wie hier. Dabei gehört aber auch dieser Ac nach wie vor zur Unterart "Translucidus":
Altocumulus opacus undulatus
Aber auch die Unterart "Opacus" bildet bisweilen auffallende und regelmäßige Wellenformen aus:
Gerade beim Altocumulus opacus entwickeln sich in einigen Fällen die Wellenformen ins Riesenhafte, wobei diese "Wogenwolken" große Teile des Himmels überdecken und sehr auffallend sind. Hier im Beispiel entstehen solche großen Wogen in einer Schicht aus Altocumulus opacus (unter Altostratus). In der Bildmitte und oben ist an der dunklen Unterseite des Ac auch eine löchrige Struktur zu sehen, weshalb dieser Ac auch noch als Altocumulus lacunosus zu klassifizieren ist.
In einigen Fällen treten beim Übergang zwischen Ac translucidus und Ac opacus kontinuierlich Wellenformen auf:
Wellenformen treten oft zusammen mit anderen Unterarten auf: Am häufigsten geschieht dies mit der Unterart “Perlucidus“, wo in den Lücken zwischen den Wellenformen der blaue Himmel bzw. andere Wolken sichtbar sind:
Oft ist dies auch beim strahlenförmigen Ac der Fall (Ac radiatus), so dass Radiatus und Undulatus gemeinsam vorkommen:
Wellenformen beim Ac stratiformis können bisweilen zwei- oder mehrfach übereinander geschichtet sein, so dass Ac undulatus hier auch gleichzeitig in der Unterart “Duplicatus” auftritt (häufiger in eigenständig vorkommenden Wellensystemen, seltener in miteinander verbundenen Wellensystemen):
Wellenformen zusammen mit der Unterart “Lacunosus” treten nur gelegentlich auf. Im nächsten Bild ist ein solches Beispiel zu sehen:
Sonderformen wie Virga und Mamma kommen beim Ac durchaus regelmäßig in Undulatus-Form vor.
Auch bei den anderen Ac-Arten kommen Undulatus-Formen vor.
So bei Altocumulus lenticularis:
...bei Altocumulus floccus:
...und Altocumulus castellanus:
…wobei hier auch sehr verschiedenartige Ausprägungen der Wellenformen vorkommen können (siehe die jeweiligen Ausführungen der Ac-Arten).
Ac undulatus kann in seltenen Fällen in Altocumulus asperitas übergehen. Dies geschieht offensichtlich dann, wenn bei dichten, geschlossenen Schichten von Ac opacus und Ac castellanus (eventuell auch Ac floccus) an deren Unterseite Wellen- und Wogenformen auftreten. Diese Undulatus-Formen können sich weiter zu Ac asperitas entwickeln, wobei der genaue Mechanismus dieses Überganges noch unbekannt ist.
Mit dem Erscheinen der verschiedenen Formen von Ac undulatus ist in vielen Fällen eine Veränderung der lokalen Wetterverhältnisse zu erwarten.
(Text + Bild, alle Rechte: Dr. Martin Gudd)
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